Epitaph des Ratsherrn Hermann Wolfradt
Epitaph des Ratsherrn Hermann Wolfradt

Epitaph des Grafen Heinrich Friedrich von Wartensleben

geb. ? - gest. 1655

Das Epitaph wurde 1828 aus Teilen des um 1650 von Wolfradt gestifteten barocken Hochaltars zusammengestellt. Auf den beiden Tondi (runde Bildtafeln) sind in Ölmalerei auf Kupferblech Hermann Wolfradt und seine beiden Frauen dargestellt. Die beiden geschnitzten und farbig gestalteten Wappen entstammen ebenfalls dem alten Hochaltar.

Die in Fraktur gemalte Inschrift lautet:

„Hermann Wolfradt, Provisor dieser Kirche und von 1640 bis zu seinem Tode 1655 Mitglied des Magistrats. Im Jahre 1631 aus einer Lebensgefahr errettet, ließen er und seine 1ste Ehegenossin Ilsabe Brunst und nach deren Tode seine 2te Gefährtin, Barbara Schlichtkrull, einen Altar in dieser Kirche erbauen. Ihr Werk war 1826 vergangen. Ihr damit vereinigt gewesenes Andenken ist hier dankbar erhalten. 1828.“

Während der Besetzung Greifswalds im Dreißigjährigen Krieg durch die Kaiserlich-Wallensteinschen Truppen mußten alle Bürger Greifswalds bei Androhung der Todesstrafe ihre Waffen, Munition etc. abgeben. Im Keller des Wolfradtschen Hauses - gotisches Giebelhaus Markt 11 - wurde jedoch Schießpulver gefunden und Wolfradt sollte sofort hingerichtet werden. Nur durch den beherzten Protest der Bürger und dem energischen Einspruch des hochangesehenen Generalsuperintendenten von Krakewitz konnte er vor dem Galgen gerettet werden.

Der Wolfradtsche Hochaltar war in Wismar in Auftrag gegeben worden. Er war 10 - 11 m hoch, in mehrere Geschosse gegliedert und reich mit Bildern und Schnitzerei ausgestattet. Allein der Transport von Wismar nach Greifswald hat 89 Thaler und 28 ½ Schilling gekostet. Das Hauptbild mit einer Abendmahlsdarstellung befand sich 1885 (nach Pyl) noch im Dom, andere Teile im Stralsunder Museum. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.

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