Bildnis des Konsistorialrates und Archidiakons  Dietrich Hermann Biederstedt
Bildnis des Konsistorialrates und Archidiakons Dietrich Hermann Biederstedt

Bildnis des Konsistorialrates und Archidiakons Dietrich Hermann Biederstedt

geb. 1. Nov. 1762 - gest. 10. März 1824

Ölgemälde auf Leinwand, 0,77 x 0,62 m von Wilhelm Titel, Greifswald, 1824.

Biederstedt wurde als erstes von insges. 9 Kindern des Stralsunder Müllers am Kniepertor geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stralsund studierte er in Göttingen von 1783 bis 1786 Theologie, mußte aber aufgrund einer schweren Erkrankung seines Vaters nach Stralsund zurückkehren und beendete sein Studium in Greifswald. 1789 macht er sein zweites theol. Examen, wurde ordiniert und erhielt die Stelle des Archidiakons am Dom St. Nikolai, da sein Amtsvorgänger von Aeminga aus Alters- und Gesundheitsgründen in den Ruhestand getreten war. 1805 verlieh ihm die theol. Fakultät der Universität Göttingen den Ehrendoktortitel, 1811 wurde er zum Konsistorialrat ernannt.

Biederstedt war unverheiratet und bewohnte das Pfarrhaus Domstr. 13, das er teilweise untervermietete, da es ihm zu groß war.

Er unterhielt einen regen Briefwechsel mit vielen Gelehrten Deutschlands, war ein berühmter, wenngleich auch umstrittener Prediger. Kosegarten bezeichnete ihn als „berühmtesten Kanzelredner des Landes“ und in einem Nachruf heißt es: „Er predigte mit Herzlichkeit und Begeisterung, doch auch mit zu großer Wortfülle und Kunst“. 1812 mußte er die „Siegesdankpredigt“ für den Einzug Napoleons in Moskau halten, die aber nicht erhalten ist, da er testamentarisch verfügte, alle seine Konzepte und Briefe mit in seinen Sarg zu legen.

Seine bekanntesten Veröffentlichungen waren: 1808 die „Geschichte der Nikolaikirche“, 1812 „Denkwürdigkeiten der Nikolaikirche“und 1818 „Beiträge zu einer Geschichte der Kirchen und Prediger in Neuvorpommern“. Biederstedt verstarb am 10. März 1824 an den Folgen einer Atemwegserkrankung im Alter von 62 Jahren. Das für die Darstellung eines Pfarrers etwas ungewöhnliche weiße Tuch ist in dem chronischen Augenleiden begründet, das Biederstedt plagte und ihn zwang, ständig ein Wischtuch bei sich zu führen.

Biederstedt stiftete der Nikolaikirche das Bild von J. G. von Aeminga

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