03.10.2014 | Turmhalle Dom St. Nikolai

Kinder Leben zwischen Hoffnung und Realität - Eine Ausstellung von amnesty international

„Ich musste töten…“

Über 300.000 Kinder werden weltweit in Kriegen und bewaffneten Konflikten als Soldaten eingesetzt. Die meisten sind im Alter von 15 bis 18 Jahren, aber viele werden bereits ab zehn Jahren oder noch jünger rekrutiert. Sowohl Jungen als auch Mädchen sind betroffen. Sie werden oft für besondere Aufgaben verwendet. Sie müssen an vorderster Front kämpfen, dienen als Spione, sind Nachrichtenvermittler oder Wachposten, Diener oder Sexsklaven. Sie müssen Landminen legen oder entschärfen.

Diese Kinder leiden ein Leben lang an den Folgen der körperlichen und seelischen Grausamkeiten. Die Bilder dieser Ausstellung sind das Ergebnis einer therapeutischen Aufarbeitung bei traumatisierten Kindern, traumatisiert durch ihre Erlebnisse als Kindersoldaten im Bürgerkrieg des westafrikanischen Staates
Sierra Leone, der 1991 ausbrach. Die Erlebnisse begannen mit ihrer Entführung aus dem Elternhaus und reichten bis zu erzwungenen Morden und  Verstümmelungen. In den von UNO oder Caritas betreuten Übergangslagern erhielten demobilisierte Kindersoldaten medizinische und psychosoziale Rehabilitationsbehandlung, Essen, Kleidung, Erziehung und Erholung.

Ergänzend zur Ausstellung von Amnesty International in der Turmhalle des Domes zeigt die Künstlerin Petra von Langsdorff aus Hamburg Collagen und
Zeichnungen im Kirchenraum. Thema der Werke sind Menschenrechte und Weltreligionen. Petra von Langsdorff arbeitet seit vielen Jahren n der Hamburger ai-Gruppe 1250 mit. Im fortwährenden künstlerischen Prozeß bringt die Künstlerin Glaubensfragen und die schreckliche Realität von grausamster, um sich greifender Gewalt und ihren Folgen zur Anschauung.

Zur Künstlerin:
Schülerin bei Professor Rudolf Hausner (Phantastischer Realismus); Auseinandersetzung und Gespräche mit Joseph Beuys und dessen lebensumfassender Kunstauffassung; Produzentin von Fernsehfilmen (literarische Märchen/Szenenbild-Gestaltung); 35jährige Tätigkeit in Sozialarbeit mit Jugend- und Gesundheitsämtern (Rehabilitation mit bildender Kunst); Seminarteilnahme an der Hamburger Akademie der Weltreligionen (insbesondere Sanskrit, indische und buddhistische Philosophie bei Prof. Albrecht Welzer und Arbeitsgemeinschaft des Interreligiösen Dialogs bei Prof. Olaf Schumann)

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